36. GutsMuths-Rennsteiglauf

Samstag, 17. Mai 2008
36. GutsMuths-Rennsteiglauf
Dieser Lauf wird kein leichter sein, wo er auch beginnt. Sein Ziel ist in Schmiede- feld, der ganze Rennsteig singt ... Dieses Lied von Dr. Henne war nicht nur mein Motto für den diesjährigen Rennsteiglauf. Es wurde zur Hymne für knapp 6.000 Läufer/-innen, die für die Halbmarathondistanz von Oberhof nach Schmiedefeld gemeldet haben. Auch ich hab mich für den Halben entschieden und starte wie- der im Erdgasteam SWLeipzig, gut organisiert von Teamleiter Matthias Rudolph. Dafür schonmal ein Dank vorweg, Matthias! Freitag, am späten Nachmittag ging es also auf, in den schönen Thüringer Wald. Monika und ich checkten im Panora- mahotel ein. Noch in der Loppy, trafen wir auf Peter, Sylvio, Andreas und Dörte. Die meisten von unserem Team saßen schon beim Abendbrot. Danach ging es in die Dreifelderhalle zur Ausgabe der Startunterlagen und anschließend noch auf ein Bierchen, zur Kloßparty im Festzelt. Samstagmorgen. Natürlich ist die Nacht viel zu früh zu Ende. Frühstück 6:00 Uhr. Aber was heißt denn schon "zu früh". In Eisenach gehen soeben die Supermarathonis auf die Strecke. Ich mache mich nun auch startfertig, noch einmal auf`s WC und prompt verpassen wir das Vor- dem-Lauf-Gruppenfoto. Ich begleite Moni noch zum Bus-Shuttle, der fährt leider schon 07:05 Uhr nach Schmiedefeld, also gibts auch am Start diesmal kein Foto.

Startbereich zum Halbmarathon.

Zur Kloßparty - Prost!

Startbereit an der Bushaltestelle.

Ankunft in Schmiedefeld

...auch für Peter die letzten Meter.

Dafür gibt es Regen, aber das scheint niemanden so richtig zu stören. Während Peter sich irgendwo warm läuft, ziehe ich mir einen Plastiksack drüber und gehe in die Startaufstellung. Block I , also auf in die vorderste Reihe, gleich hinter der Elite. Von hier hat man einen prima Blick, herunter auf das gesamte Starterfeld. Alle schunkeln und klatschen, im Rhythmus von Rennsteiglied und Schneewalzer und über uns schwebt der Heli. Fast unbemerkt reiht sich der Ministerpräsident Dieter Althaus und Biathletin Andrea Henkel in den Elite Block ein. 07:15 starten die Handbiker und meine Anspannung steigt. 7:30 Uhr beginnt auch für uns das Rennen und wie erwartet stürmt das ganze Feld los. Links und rechts ziehen sie an mir vorbei, als wäre es nur ein kurzer Sprint. Leider lass ich mich dadurch zu einem Tempo hinreisen, was ich nicht lange durchhalten kann. Nach 5 km bin ich erst einmal völlig platt, aber es geht weiter unaufhaltsam bergauf! So erreiche ich nach 7,11 km und ca. 150 Höhenmeter, fast auf dem Zahnfleisch den Großen Beerberg. An der Schmücke sind es fast 53 min für 9,5 km, also 3 min langsamer als geplant. Großer Andrang an der Verpflegungsstelle, also schnell vorbei. Da- für habe ich ja meine Trinkflaschen mit und das Wetter, ist auch angenehm zum Laufen. Somit hab ich etwas Zeit gespart und jetzt geht`s erst einmal fast 4 km bergab. Aber auch hier keine Zeit zum verschnaufen. Jetzt muß Tempo gemacht werden, die Beine fliegen lassen und auf den Weg konzentrieren. Nein, nicht um mich nicht zu verlaufen, sondern wegen der Sturzgefahr ;-) Nach ca. 13 km muß ein Läufer am Wegrand notversorgt werden, das lässt mich etwas vorsichtiger werden. Am Kilometerpunkt 15 steht meine Uhr bei 1:17. Ich habe zwar meinen Rhythmus wieder gefunden, aber nicht die verlorene Zeit. Kurz darauf laufe ich am Getränkepunkt Kalte Herberge vorbei. Hier gibt es nur Wasser und das habe ich selbst noch in meiner Flasche. Ja, und wieder gehts bergauf. Nicht sehr steil, aber das ziiiieht sich. Zwei ganz schwere Kilometer. Neben mir kämpft sich eine Läuferin vom Potsdamer Laufclub den Berg hinauf. Seit einiger Zeit laufen wir im gleichen Tempo. Gut für die Orientierung, wenn`s mal wieder schwer fällt. 17 km und jetzt gehts noch einmal 3 km steil bergab. Die Potsdamerin nimmt Fahrt auf und ich... hinterher. Vielleicht werd ich ja noch Zweiter in der Frauenwertung ;-) Aber auch bergab geht ganz schön in die Beine und kurz vor Schmiedefeld war- tet ein letzter, kleiner Anstieg auf uns. Für mich, schon wieder ein BERG! Musik,

Stimmung und Moderatoren auf dem Sportplatz, sind schon weit im Wald hörbar. Das bringt noch einmal Motivation für den letzten Kilometer. Jetzt verlassen wir den Waldweg, Schmiedefeld wir kommen! Ich biege auf die Waldstraße ein, zahl- reich und stimmungsvoll säumen die Zuschauer die Straße. Ich konzentriere mich auf die letzte Biegung zur Zielgeraden. Hier hat sich Moni mit der Kamera aufge- stellt. Noch einmal ganz cool den Daumen nach oben und dann der Endspurt ins Ziel. Geschafft! 1:48:03 - Die drei Minuten vom ersten Abschnitt, konnte ich mir also nicht wieder erlaufen, aber immer noch zwei Minuten schneller als vor zwei Jahren. Da kann ich ja doch zufrieden sein. Gleich nach dem Ziel, trudle ich Volker in die Arme, der mir`n Becher Tee in die Hand drückt und mir zu meiner Leistung gratuliert. Aber Ehre wem Ehre gebührt: 01:36:56 - Glückwunsch zurück, Volker! Wenig später treffen wir uns alle auf ein Läuferbier, ein Läufersüppchen und ho- len unsere Urkunden ab. Hier treffen wir auch auf Birgit, die ihren HM in 2:12:30 finishen konnte. Noch eine ganze Weile genießen wir die warmen Sonnenstrahlen in Schmiedefeld, bevor wir uns auf den Rückweg nach Oberhof machen. Nein, na- türlich nicht 21 km zurück laufen, diesmal nehmen wir den Bus! So ganz nebenbei loggt Peter noch einen Geocache. Am Abend sammeln sich die Leipziger vor dem Hotel, endlich gelingt uns ein gemeinsames Gruppenfoto. Anschließend die tradi- tionelle Abendveranstaltung der Erdgasteams mit Abendessen, Auswertung und Siegerehrung. Ein Orchester sorgte für die Musikalische Unterhaltung bis spät in die Nacht hinein, nach dem uns das mit dem Rennsteiglied nicht so überzeugend gelungen ist ;-). Am nächsten Tag, auf unserer Heimfahrt, ist der Rennsteig fast schon wieder raus aus den Beinen aber noch lange nicht aus dem Kopf. Im näch- sten Jahr wieder der Ganze? Na auf jeden Fall heißt das Ziel wieder Schmiedefeld "Das schönste Ziel der Welt"! An dieser Stelle auch wieder mein Dankeschön an die Veranstalter, Sponsoren und Helfer für dieses schöne Freizeitsport-Erlebnis.

Läuferbier mit Peter und Sylvio.

Auf der Wiese mit Peter und Moni.